Antike Texte: Gelingt es dir, sie sinnerfassend zu lesen?
Im Folgenden geht es darum, Texte von antiken Autoren sinnerfassend zu lesen. Dies ist die Voraussetzung, um sie dann korrekt interpretieren zu können.
Lies die Texte in Ruhe durch und beantworte danach die Multiple-Choice-Fragen. Wähle jene Antworten aus, die dir richtig erscheinen!
Denn zu sterben ist gut, in den ersten Reihen zu fallen
Für einen wackeren Mann kämpfend fürs Vaterland
Mut, ich ruf es euch zu, des Herakles` echtem Geschlechte,
Des unbesiegten. Noch nie mied euch das Auge des Zeus!
Auch vor der Feinde Gemeng` sollt ihr nicht weichen noch zagen,
Grad in der Vorkämpfer Reih` trage der Mann seinen Schild!
Achtet das Leben als Feind, und die schwarzen Vögel des Todes
Grüßt sie mit Lust, wie sonst Helios` Strahlen ihr grüßt!
Schreite denn jeder weit aus, bleibe stehn, in den Boden die Füße
Eingestemmt und die Zähn` fest auf die Lippen gedrückt,
Doch in der rechten Hand hoch schwing` er die wuchtige Lanze
Furcht erweckend vom Haupte flattre der Busch ihn herab.
Und nur der wird ein Held mitten im Wogen des Kampfs,
Der es erträgt, zu schauen des Mordes blutige Arbeit,
Hin nach dem Feinde sich reckt, nah ihm zu stehen begehrt.
Das ist die Ehre, das ist der höchste Preis für die Menschen,
Wird als köstlicher Lohn unserem Jüngling zuteil.
Der größte Vorzug des römischen Gemeinwesens aber scheint mir in ihrer Ansicht von den Göttern zu liegen, und was bei den alten Völkern ein Vorwurf ist, eben dies die Grundlage des römischen Staates zu bilden: ein beinahe abergläubische Götterfurcht. Die Religion spielt dort im privaten wie im öffentlichen Leben eine solche Rolle, und es wird so viel Wesens darum gemacht, wie man es sich kaum vorstellen kann. Vielen wird das seltsam erscheinen, ich glaube indessen, dass es um der Masse Willen geschieht. Denn wenn man ein Staatswesen bilden könnte, das nur aus Weisen besteht, würden solche Methoden wohl nicht nötig sein, Da die Masse jedoch immer leichtfertig und voller gesetzwidriger Begierden ist, geneigt zu sinnlosem Zorn und Leidenschaften, die sich in Gewalttaten entladen, bleibt nichts übrig, als sie durch dunkle Angstvorstellungen und gut erfundene Mythologie im Zaum zu halten.