Arbeitsteilung: Ein Begriff – unterschiedliche Herangehensweisen
Das Thema ‚Arbeitsteilung’ wird von unterschiedlichen, für die Entwicklung der Soziologie relevanten Autor:innen und theoretischen Strömungen behandelt. Adam Smith (1723-1790) behandelte das Thema Arbeitsteilung etwa im Rahmen seines ‚Prinzips der unsichtbaren Hand’.
Er beschrieb damit die Entstehung des Gemeinwohls, das durch das Zusammenwirken vieler individueller Handlungen entsteht, die jede für sich genommen nur auf individuellen Nutzen ausgerichtet sind, sich dabei jedoch an den Handlungen anderer orientieren müssen. Durch das arbeitsteilige Zusammenwirken individueller Handlungen entsteht – quasi wie von unsichtbarer Hand – somit ein gesellschaftlicher Zustand, der für alle vorteilhaft ist.
Emile Durkheim (1858-1917) behandelte die Arbeitsteilung im Zusammenhang mit der Frage, wie gesellschaftliche Solidarität/gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht. Er unterschied dabei zwei Formen der Solidarität, eine die zu Zeiten geringer Arbeitsteilung auftritt (mechanische Solidarität) und eine, die zu Zeiten mit starker Arbeitsteilung vorkommt (organische Solidarität).
Im Fall der organischen Solidarität ist es die Einsicht in die gegenseitige Abhängigkeit der Menschen voneinander, die die Grundlage für die Solidarität bildet. Ähnlich wie die Organe in einem Körper aufeinander angewiesen sind, so sind auch die Menschen in einer arbeitsteiligen Gesellschaft aufeinander angewiesen und halten deswegen zusammen.