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Fotografie von bunten Gewürzen in großen Behältern an einem arabischen Markt.

Arabisch: Eine introreflektierende Sprache – was bedeutet das konkret?

Arabisch ist einer der sprachlichen Schwerpunkte am Institut für Sprachwissenschaft in Graz. Das Arabische ist eine introflektierende Sprache. Das bedeutet, dass neue Wortformen durch interne Veränderungen im Wort gebildet werden.

Das introflektierende System ist eigentlich auch eingeschränkt aus dem Deutschen bekannt, wo man es “Ablaut” nennt. So heißt es beispielsweise im Präsens “sie singt” und im Präteritum “sie sang”, d. h. an der Stelle, wo in der einen Form ein “i” steht, finden wir in der anderen Form ein “a”.

Zumeist werden im Deutschen andere Wortformen aber durch sogenannte Affixe gebildet, also etwas an verschiedenen Stellen des Wortes hinzugefügt. Beispielsweise erhält man den Plural eines Wortes oft durch Anhängen des Suffixes –er oder auch –s, wie in Kind > Kind + er = Kinder und in Auto + s = Autos.

Foto: Pixabay

Suffixe im Arabischen

Auch im Arabischen gibt es diese Möglichkeit, z. B. können Plurale, die Personen bezeichnen, durch Anhängen des Suffixes –aat (für weibliche Personen) oder –uun (für männliche Personen) gebildet werden:

mudarris "Lehrer"
mudarrisa "Lehrerin"
mudarrisuun "Lehrer (Pl.)"
mudarrisaat "Lehrerinnen"

 

Die Introflexion – sie dominiert im Arabischen

Wie gesagt, gilt diese Möglichkeit jedoch nur eingeschränkt. Sehr oft wird der Plural im Arabischen eben durch Introflexion gebildet.

Wie die Pluralform lautet, ist nicht völlig willkürlich, sondern hängt von der Form des Singulars ab. Man kann den Plural zwar nicht mit Sicherheit vom Singular ausgehend voraussagen, weil es oft mehrere Möglichkeiten gibt, aber eine gewisse Systematik gibt es. Hier einige Beispiele:

bank "Bank" (m.) bunuuk "Banken"
bint "Mädchen" (f.) banaat "Mädchen (Pl.)"
madrasa "Schule" (f.) madaaris "Schulen"
maktab "Büro" (m.) makaatib "Büros"
madiina "Stadt" (f.) mudun "Städte"
safiina "Schiff" (f.) sufun "Schiffe"

 

Folgende Wortformen stehen in formaler und inhaltlicher (semantischer) Beziehung zu einander:

rakaba "aufsitzen, besteigen" rakkaba "montieren, aufstecken, aufsetzen"
sahula "leicht sein" sahhala "leicht machen, erleichtern"
kabura "groß sein" kabara "???"

Foto: Dina El Zarka

Fotografie einer arabischen Moschee.

samm "Gift" – "Gifte" heißt

maʃala "Problem" – "Probleme" heißt

kalb "Hund" – "Hunde" heißt

Bilde die Femininform von kaatib "Schriftsteller"! (Sieh dir dazu auch die oben angeführten Beispiele an.)

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