Kinyarwanda – auch afrikanische Sprachen werden in Graz gelehrt
Kinyarwanda ist eine Bantusprache Ost-Afrikas. Um in dieser Sprache ein Adjektiv mit einem Nomen zu kombinieren, müssen die Präfixe, die bei den Nomen Einzahl und Mehrzahl kennzeichnen (in unseren Beispielen umu- und aba-), auch vorne an das Adjektiv angefügt werden. Allerdings geht dabei der erste Vokal verloren.
Das Adjektiv folgt, anders als im Deutschen, dem Nomen nach:
umugabo – „Mann“ | abagabo – „Männer“ |
umuganga – „Arzt“ | abaganga – „Ärzte“ |
umuntu – „Mensch“ | abantu – „Menschen“ |
umugabo munini | ein großer Mann |
(Fotos: Jennifer Brunner)
Mit diesen Nomina bzw. den sie kennzeichnenden Präfixen umu-/aba- hast du bereits die erste Nominalklasse des Kinyarwanda kennengelernt. Dieses System, Nomina in Gruppen einzuteilen und mit Präfixen zu kennzeichnen, ist sehr typisch für die Sprachfamilie der Bantusprachen.
Manche dieser Nominal-Gruppen sind auch semantisch bestimmt: Das heißt, Begriffe mit ähnlicher Bedeutung bilden eine Klasse. Zur Klasse I (umu-/aba-) gehören beispielsweise nur menschliche Lebewesen.
Natürlich gibt es noch viel mehr Nominalklassen im Kinyarwanda, insgesamt 10.