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In einem Büro hilft eine Beraterin einem Studierenden und erklärt etwas auf einem Blatt Papier

Was tun mit quantitativen Daten? – Statistik verstehen und anwenden

Denken wir noch einmal an das vorherige Beispiel zurück: Für die Evaluierung des Lernprogramms „Lernen mit Entspannung“ wurden quantitative Daten erhoben – die Punktzahlen von verschiedenen Personen in einem Sprachtest. Etwa die Hälfte der Personen nahm am Lernprogramm teil, die andere Hälfte nicht. Beide Gruppen absolvierten sowohl vor als auch nach dem Sprachkurs besagten Sprachtest. Wie können wir nun herausfinden, ob das Lernprogramm effektiv ist?

Die Antwort darauf ist simpel: Wir brauchen die Statistik. Mittels statistischer Berechnungen lässt sich sagen, ob sich „Lernen mit Entspannung“ mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit positiv auf die Lernleistung auswirkt. Damit du solche Berechnungen selbst durchführen und quantitative Daten generell interpretieren kannst, gehören auch statistische Grundkenntnisse zu deinem Profil als Erziehungs- und BildungswissenschafterIn.

Wie werden Daten richtig interpretiert?

Das Diagramm, das du in der Abbildung siehst, nennt man Histogramm. Es ist eine Häufigkeitsverteilung und zeigt dir an, wie die Teilnehmenden am Lernprogramm „Lernen mit Entspannung“ beim Sprachtest nach Abschluss des Sprachkurses abschnitten. Ebenso angegeben sind das arithmetische Mittel (der Mittelwert), die Standardabweichung und die Anzahl der Teilnehmenden N. Im Sprachtest konnten maximal 10 Punkte erreicht werden. 

Wie du aus dem Diagramm ablesen kannst, haben 5 Personen im Sprachtest mit einer Punktzahl von 9 abgeschnitten. 9 ist somit die Punktzahl, die am häufigsten erreicht wurde – das nennt man auch den Modalwert. Der Mittelwert 8,06 ist hingegen ein Durchschnittswert: Er gibt an, welche Punktzahl die Teilnehmenden im Durchschnitt erreichten. Sowohl Modalwert als auch Mittelwert sind bei einem Maximum von 10 relativ hoch. Es lässt sich also ableiten, dass die Teilnehmenden im Test eher gut abschnitten.

Die Teilnehmenden haben im Sprachtest zwar eher gut abgeschnitten. Das muss aber nicht unbedingt heißen, dass das Lernprogramm effektiv war: Genauso gut könnte es sein, dass ihre Sprachkenntnisse schon vor dem Sprachkurs relativ groß waren oder dass der Test generell leicht war.

Um herauszufinden, ob sich „Lernen mit Entspannung" tatsächlich positiv auf die Lernleistung auswirkt, müssten wir zunächst den Lernfortschritt ermitteln. Dazu würden wir die durchschnittliche Punktzahl des Sprachtests nach Kursende mit der des Sprachtests vor Kursbeginn vergleichen. Danach müssten wir uns ansehen, ob der so berechnete Lernfortschritt der Gruppe „Lernen mit Entspannung" tatsächlich größer ist als der jener Gruppe, die nicht am Lernprogramm teilnahm. Wie das alles funktioniert, lernst du in den Vorlesungen Statistik I und II!

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