Feldforschung/Teilnehmende Beobachtung: Was ist das eigentlich?
Das ethnologische/kulturanthropologische „Feld“: In den Anfangszeiten der Ethnologie war das zumeist eine der Ethnologin bzw. dem Ethnologen „fremde“ Kultur (etwa eines amerikanischen Eingeborenenstammes), in die sie oder er eintauchte – oftmals über Monate, vielleicht sogar Jahre hinweg. Wesentlich an diesem Eintauchen war es, selbst am Leben im Feld teilzunehmen, im Idealfall sogar die Sprache zu lernen, und diese „andere“ Kultur so tatsächlich zu verstehen.
Der Grundgedanke der sogenannten teilnehmenden Beobachtung ist geblieben: Auch heute noch nehmen ForscherInnen immer wieder eine interaktive Rolle im Feld ein. Das Methodenrepertoire wurde aber erweitert – und genauso der Feldbegriff.
Nach der Datensammlung: Interpretation und Texterstellung – das ethnographische Schreiben
Deine Interviews sind geführt, die Beobachtungen abgeschlossen: War’s das jetzt?
Natürlich nicht, denn mindestens genauso wichtig wie die Datensammlung sind die darauffolgende Interpretation und Textualisierung. Durch sie teilst du deine Erkenntnisse mit der Forschungsgemeinschaft – und hast die Möglichkeit bzw. die „Pflicht“, deinen Forschungsprozess kritisch zu reflektieren. Solche Texte dürfen durchaus literarisch sein, sodass du beim Verfassen auch deine kreative Ader ausleben kannst (ohne dabei die Forschungsfrage aus den Augen zu verlieren).
Unser Tipp: Am Grazer Institut für Europäische Ethnologie geben wir das kulturwissenschaftliche Journal „kuckuck. Notizen zur Alltagskultur“ heraus – die beste Gelegenheit, um dich mit Texten der Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie vertraut zu machen!
