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Germanistische Mediävistik – Teil 2: Magie im Mittelalter

In unserem zweiten Beispiel aus der germanistischen Mediävistik wird's magisch: Ein Liebestrank kommt ins Spiel ...

Lies dir den Textauszug aus „Tristan“ durch und versuche dann, die darunterstehenden Fragen zu beantworten!

(Abbildung: Gemälde von Edmund Leighton (1902): „The End of The Song“)

Ausschnitt aus dem „Tristan“ Gottfrieds von Straßburg (um 1210):

die wîle und sich ouch Tristan

mit sînen lantgesellen dan

bereite und berihtete,

die wîle sô betihtete

Isôt diu wîse künigîn

in ein glasevezzelîn

ein tranc von minnen

mit alsô cleinen sinnen

ûf geleit und vor bedâht,

mit solher crefte vollebrâht:

mit sweme sîn ieman getranc,

den muose er âne sînen danc

vor allen dingen meinen

und er dâ wider in einen.

in was ein tôt unde ein leben,

ein triure, ein vröude samet gegeben.

Während sich Tristan

und seine Landsleute [für die Reise]

vorbereiteten und zurechtmachten,

erdichtete

die weise Königin Isolde [Mutter der gleichnamigen Isolde]

in einem kleinen Glasgefäß

einen Liebestrank,

der so differenziert

ersonnen und überlegt

und mit solcher Kraft ausgestattet war,

dass, mit wem auch immer jemand davon trank

er diesen und

dieser ihn ungewollt

vor allem anderen im Sinn haben musste.

Ein Tod und ein Leben,

eine Traurigkeit, eine Freude war ihnen beiden

zusammen gegeben.

 

In der Geschichte von Tristan und Isolde handelt es sich um einen Liebestrank ohne Gegenmittel: Nur der Tod der Liebenden löst die Wirkung auf; sie können selbst darüber nicht entscheiden.

Auf diese Frage gibt es kein Richtig oder Falsch: Selbst wenn du noch nie von Tristan und Isolde gehört hast, bist du bei uns am Germanistik-Institut richtig, wenn ihre Geschichte, die mittelalterliche Sprache oder vielleicht sogar beides Neugierde in dir geweckt haben.

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